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Tencel Lyocell

Tencel Lyocell

Gerade für nachhaltige Modelabels ist die Tencel-Faser nicht mehr wegzudenken. Bei Tencel handelt es sich um eine Naturfaser, die von der österreichischen Firma Lenzing Fibers produziert wird. Tencel ist also die Markenbezeichnung des Unternehmens für ein Material, das sonst als Lyocell bezeichnet wird.

Doch was genau steckt hinter dem Wunderstoff?

Aus dem Walde komm ich her...

Der Ausgangsstoff von Lyocell/Tencel dürfte wohl auch Koalas schmecken. Denn neben Buchen, wird die Faser vor allem aus asiatischem Eukalyptusholz gewonnen, welches aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern oder von Plantagen stammt, die vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert wurden. Im Gegensatz zu den Anbauflächen für Baumwolle kann das Land landwirtschaftlich nicht anders genutzt werden und steht so in keiner Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau.

Auch hinsichtlich weiterer Gesichtspunkte ist Tencel Baumwolle klar überlegen. Denn während bei der Baumwoll-Herstellung so viele Pflanzengifte eingesetzt werden, wie bei keinem anderen Anbauprodukt, bleibt die Eukalyptuspflanze frei von chemischen Zusätzen.

Eukalyptus zeichnet sich zudem dadurch aus, dass er ohne künstliche Bewässerung und Düngung auskommt. Baumwolle hingegen verschlingt pro T-Shirt bis zu 2000 Liter, was in etwa einem Dutzend Vollbäder entspricht. Im Vergleich dazu benötigt die Eukalyptuspflanze eine 10 bis 20-fach so geringe Wassermenge. Dennoch ist die Faserausbeute hier zehn Mal höher als bei Baumwolle, so können aus ca. 6 m² Boden 1 T-Shirt aus Bio-Baumwolle oder 10 aus Tencel gefertigt werden.

Hinzu kommt, dass die Eukalyptuspflanze von jeglicher Genmanipulation verschont bleibt. In der konventionellen Baumwollerzeugung sind indessen mehr als zwei Drittel der Pflanzen genmanipuliert.

Vom Schnipsel zur Faser

Da es sich bei Tencel um eine Faser handelt, die aus natürlichen Rohstoffen gewonnen, aber industriell hergestellt wird, bezeichnet man sie auch als „man-made Zellulosefaser“.
Vereinfacht beschrieben läuft der Herstellungsprozess dabei wie folgt ab: Zunächst wird das Eukalyptusholz zu Schnipseln zerkleinert und eingeweicht. Damit wird erreicht, dass sich die Cellulose – also der Zellstoff – löst.

Dieser wiederum wird anschließend mit Wasser und einem ungiftigen Lösemittel zu einem Brei vermengt.
Durch Erhitzen wird der Masse das Wasser entzogen, die Zellulose löst sich und es bildet sich eine Spinnlösung. Diese wird gefiltert und durch Spinndüsen gepresst. In einem letzten Schritt kommt sie schließlich in ein Spinnbad, im dem dann die begehrten Fasern entstehen.

Damit ähnelt das Herstellverfahren von Tencel dem von Viskose, bei welcher ebenfalls Holz als Basis dient. Bei herkömmlicher Viskose kommen jedoch so viele Zusätze zum Einsatz, dass diese als Chemiefaser gilt. Die Lösehilfsstoffe, die dem Zellstoff von Tencel beigesetzt werden, sind demgegenüber als unbedenklich einzustufen und biologisch abbaubar.

Nach der Herstellung kann das Lösemittel aufgrund seiner positiven Eigenschaften wieder leicht aus der Faser entfernt werden.

Das macht ihn besonders umweltverträglich und ermöglicht eine nahezu vollständig geschlossene Kreislaufführung. So können 99,5-99,8% Prozent des verwendeten Lösemittels wiederverwendet werden, der verbleibende Rest wird in Kläranlagen abgebaut. Aufgrund der Nachhaltigkeit bei der Faserherstellung wurde der Produktionsprozess mit dem „European Award for the Environment“ der Europäischen Union ausgezeichnet.

Ein Allroundtalent

Ob Jersey, Strick, Denim oder Funktionskleidung – Tencel kann für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt und mit den verschiedensten Materialen kombiniert werden. Bei Hemden führen die Charakteristika der Faser zum Beispiel zu einer verringerten Faltenbildung beim Waschen als dies bei „Standardhemden“ der Fall ist. Grund hierfür ist das Aufquellen der Faser im Nasszustand. Zudem ist der Stoff besonders leicht zu bügeln.

Auch Denimstoffe können durch die Beschaffenheit der Faser ganz unterschiedlich gestaltet werden. Ob weich fließend oder doch lieber robust – alles ist möglich. Aufgrund dieser bestechenden Argumente findest Du bei uns daher auch eine steigende Zahl an Styles, die auf das Allroundtalent Tencel setzen.
Marken, die Tencel-Produkte im Sortiment führen, sind zum Beispiel Armedangels, Recolution, Jan’n’June, Bleed oder Lanius.

Biologisch abbaubar

Im Sommer 2019 bestätigte das Forschungslabor Organic Waste Systems und der TÜV die biologische Abbaubarkeit von Tencel. Die gute Nachricht: Alle Lenzing Viscosefasern, Modalfasern und Lyocellfasern sind im Boden, Kompost und auch im Süß- und Meerwasser vollständig abbaubar.  Außerdem sind ab sofort die Lyocellfasern von Lenzing für alle Entsorgungen zertifiziert. Weitere Infos dazu findest Du auf der Lenzing Website.

Waschanleitung – Wie wäscht und pflegt man eigentlich Tencel?

Da es sich bei Tencel um einen sehr feinen Stoff handelt, bedarf dieser natürlich auch einer besonderen Pflege. Am besten ist es hierbei, wenn Du das Kleidungsstück bei maximal 30 Grad wäschst, am besten im Woll- oder Schonwaschgang mit Feinwaschmittel. Vermieden werden, sollten Waschmittel mit bleichender Wirkung, da dies zu einer irreparablen weißen Verfärbung des Stoffes führen kann. Außerdem solltest Du darauf achten, das Kleidungsstück vor dem Waschen auf links zu drehen. Schals, Gürtel oder andere Accessoires, bei denen dies nicht möglich ist, solltest Du nur waschen, wenn es unbedingt nötig ist. Nach dem Waschen ist es wichtig das Tencelstück sofort aus der Waschmaschine zu nehmen, damit es auch richtig trocknen kann!

Also: Tencel sowohl beim Waschen, als auch in der Pflege mit derselben Vorsicht wie echte Seide behandeln! So bleiben Du und Dein Kleidungsstück glücklich!