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Entschleunigung: 10 Tipps Für Mehr Zeit Im Alltag

Von 
Jennifer Wrona

Wir sind gehetzt, haben einen Termin nach dem anderen. Wir sagen Verabredungen ab. Wir haben keine Zeit. „Lass uns das doch auf nächste Woche verschieben“. Wir schlafen nicht genug und essen unterwegs. Unsere To-Do-Listen* sind zu lang, der Tag hat zu wenige Stunden. Wir hassen Montage und warten auf Wochenenden. Aber das sollte nicht so sein. Hier also 10 Tipps für Entschleunigung im Alltag – damit das Leben nicht mehr nur aus Minuten besteht.

Stell die Schlummerfunktion aus

Ich bin überhaupt kein Morgenmensch (Hier steht aber, wie man vielleicht einer wird). Meistens stelle ich 5 Wecker im 5 Minutentakt, die ich dann wiederum auf Schlummern stelle. Dadurch werde ich morgens nur gestresst und im Endeffekt ist weniger Zeit da, als wenn ich beim ersten Wecker aufgestanden wäre. Versuche dich zu zwingen früher aufzustehen. Fang mit 5 Minuten an, dann mit 10, dann mit einer halben Stunde. Nimm dir morgens ein wenig Zeit für dich selber, damit du alles in Ruhe erledigen kannst.

Zeit zum Frühstücken nehmen

Es wurde dir immer gesagt „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages„. Ich sage: Stimmt. Rechtzeitig aus dem Bett gekommen, satt und zufrieden in den Tag gestartet – das sind die Grundlagen für eine entspannte Stimmung. Egal ob Kaffee oder Tee, Müsli oder Brot – Frühstücken ist die schönste Zeit am Morgen und gibt dir Energie um den Vormittag zu bestreiten. Starte nicht mit Stress in den Tag.

Lerne „Nein“ zu sagen, ohne dich rechtfertigen zu müssen

Deine Zeit ist wertvoll. Man sagt ungerne „Nein“ aus Angst, jemanden zu verletzen oder wütend zu machen. Aber man muss seinen Terminplan nicht noch voller machen als er schon ist. Es ist nicht deine Aufgabe zu jedem nett zu sein. Ein höfliches „Nein“ muss ausreichen und niemand ist verpflichtet sich dafür zu rechtfertigen. Dafür muss man sich nicht entschuldigen. Überlege dir also immer sehr sorgfältig, ob du einer Aufgabe zusagen kannst und willst oder nicht.

Halte Ordnung

Sechs Monate unseres Lebens verbringen wir durchschnittlich mit Suchen. Dabei wäre es viel einfacher Ordnung zu halten und die Dinge wieder an ihren alten Platz zu legen, zum Beispiel seine Schlüssel oder Dinge, die man jeden Tag mitnimmt. Man braucht etwa 3 Monate, um eine Gewohnheit zu ändern. Wissenschaftler sagen aber auch, dass dies schneller geht, wenn man sich darauf konzentriert, die Sache, die man ändern will, 21 Tage am Stück durchzuhalten. Warum also nicht eine neue Routine in den Alltag einbauen? Zum Beispiel jeden Tag vor dem Schlafen gehen alle Sachen vom Boden aufsammeln und aufräumen oder das Geschirr spülen. Nach nur 21 Tagen geht das dann schon von ganz alleine und man verschwendet keine Zeit mehr, um mal wieder seine Schlüssel zu suchen.

Geh spazieren

Wenn dir alles über den Kopf wächst oder du das Gefühl hast du hast kaum noch Zeit zum Atmen – baue Spaziergänge in deinen Alltag ein. In der Mittagspause, vor dem Schlafen gehen oder direkt nach dem Aufstehen, zwischen zwei Terminen oder mitten in der Nacht. So bekommst du deinen Kopf frei, bist an der frischen Luft und kannst wieder konzentriert an deine Aufgaben gehen. Versuche Dinge zu Fuß zu erledigen; zum Beispiel den Einkauf oder Altglas wegbringen. Vielleicht hast du auch jemanden, mit dem du gemeinsam spazieren gehen kannst. Das tut nicht nur dir gut, sondern pflegt auch Kontakte, die vielleicht in deinem Terminkalender untergehen würden.

Halte inne

Ständig wollen wir glücklich sein, wissen trotzdem nie so recht, was Glück eigentlich ist und wie wir es bekommen. Genau aus diesem Grund müssen wir lernen, inne zu halten. Du sitzt mit deinen Freunden zusammen und du freust dich – atme tief ein, nimm alles wahr, was gerade um dich herum geschieht und atme wieder aus. Erinnerungen bewusst zu schaffen ist am Anfang nicht leicht, aber mit etwas Übung keine Kunst. Versuche jeden Tag 1-2 Sachen aufzuschreiben, die an diesem Tag besonders schön waren. Wenn du am Ende der Woche wieder ganz bewusst all die schönen Momente aufkommen lässt, bewirkt das wahre Wunder für dein Wohlbefinden!

Plane im Voraus

Damit sind keine verrückten 3-Jahres-Pläne gemeint. Schaue am Vortag, wie das Wetter wird und plane dein Outfit dementsprechend. Das erspart dir morgens Zeit, die du für schönere Dinge gebrauchen kannst (zum Beispiel Zeitung lesen, einen Morgenspaziergang machen). Welche Termine stehen diese Woche an? Kann ich bei meinem Arzttermin im Wartezimmer meine Emails beantworten? Oder auf dem Weg von der Arbeit nach Hause zur Post gehen? Notiere dir deine Termine, schreibe To-Do-Listen*. So ersparst du dir Zeit und hast einen Überblick über das, was du zu erledigen hast.

Geh regelmäßig schlafen

Wenn wir ausgeschlafen sind, arbeiten wir konzentrierter, effektiver und schneller. Damit man nicht in die Versuchung kommt, wieder die Schlummertaste am nächsten Tag zu drücken, ist es wichtig regelmäßig schlafen zu gehen, auch an Wochenenden oder freien Tagen. Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Schlaf, am wichtigsten ist es am nächsten Tag ausgeruht zu sein. Wissenschaftler gehen jedoch von 6-8 Stunden aus, die man schlafen sollte. Finde für dich heraus, wann du dich am ausgeruhtesten fühlst und fange an, deine Abende so danach zu planen. Brauchst du eher viel Schlaf? Ist es dann sinnvoller manche Aufgaben nach dem Aufstehen zu erledigen? Bist du eher eine Nachteule und erledigst Aufgaben spät abends? Was auch immer für dich funktioniert, sobald du auf deinen Körper gehört hast, kannst du den Tag entspannter angehen und besser planen. Sinnvoll ist es auch dein Handy und den Computer auszulassen. Lieber ein Buch lesen oder in Ruhe entspannen. Damit du deinen Kopf frei bekommst, kannst du auch etwas zum Schreiben neben dein Bett legen. So kannst du alle Ideen, Sorgen und wichtigen Dinge aufschreiben und musst sie nicht im Kopf behalten.

Multitasking ist ein Mythos

Laut Jim Taylor erledigen wir mehrere Aufgaben nicht gleichzeitig, auch wenn uns das so vorkommt. Wir können Dinge nur gleichzeitig erledigen, wenn eins davon zum Beispiel schon automatisiert ist – wie Essen oder Laufen. Eigentlich erledigen wir alles schnell hintereinander anstatt zur gleichen Zeit. Uns kommt das nur nicht so vor. Was bedeutet das also? Multitasking existiert in diesem Sinne nicht und wir verschwenden unnötige Energie darauf, denn wir erledigen alles nur halbherzig. Also was tun? Wir konzentrieren uns lieber auf jede Aufgabe einzeln und bearbeiten sie nacheinander.

Iss nicht unterwegs

Nimm dir Zeit zum Essen. Setz dich hin und nimm bewusst wahr, was du da eigentlich gerade isst. Feste Mahlzeiten einzuplanen, schafft automatisch Pausen und Zeit für dich selber – sie helfen zur Ruhe zu kommen. Oder verabrede dich zum Mittagessen und nimm dir Zeit für Freunde. Am besten bereitest du dein Essen abends für den nächsten Tag vor. Mein Lieblingsrezept für unterwegs: Vegane Wraps mit Paprikasalsa.

To-Do-Listen:

  • Schreibe nur die wichtigsten Punkte auf
  • Setze dir nicht zu viele Ziele
  • Unrealistisch viele Aufgaben lassen dich am Ende des Tages unbefriedigt und enttäuscht zurück
  • Ordne deine Aufgaben nochmal in Unterkategorien und sortiere sie nach ihrer Dringlichkeit
  • Das Abstreichen von erledigten Aufgaben auf deiner Liste funktioniert als Belohnung und motiviert dich weiter zu machen
  • Wenn du mal etwas nicht geschafft hast – das ist nicht schlimm. Vielleicht war deine To-Do-Liste noch zu voll!